Selbstmanagement in Krisensituationen
Teil 1: Die richtigen Tools
Selbstmanagement-Tools, die auch bei Hektik noch funktionieren
Selbstmanagement ist ja schon eine Herausforderung an sich – zumindest für den einen oder anderen. Doch wie tragfähig ist dann ein Selbstmanagement in Krisensituationen?
Im März werden wir uns mit diesem Thema beschäftigen. Dabei wird es nicht um die großen Krisen in Form von Coronavirus, Flüchtlingskrise oder Klimawandel gehen. Dazu wird an anderer Stelle bereits genug geschrieben.
Doch „Krise“ ist gerade ein sehr präsenter Begriff. Grund genug, einmal hinzuschauen, wie es denn bei den ganz persönlichen Krisen Einzelner um das Selbstmanagement der Betroffenen bestellt ist.
Dabei kommt es weniger auf die Art der persönlichen Krise an. Sie mag beruflicher oder privater Natur sein. Gemeinsam ist beiden Szenarien, dass sie einen – je nach Schweregrad – mehr oder weniger aus dem Gleichgewicht bringen können.
Neben anderen Mechanismen zur Krisenbewältigung, die eher im persönlichen Coaching ihren Raum finden, geht es in diesem Artikel vorrangig um die Betrachtung, wie tragfähig Achtsames Selbstmanagement in Krisensituationen ist.
Da jedoch Krisen schon Schweres genug in sich bergen, wir aber ja nicht jammern wollen, bedienen wir uns bewusst einer etwas lockeren Redewendung für diese Blogreihe:
“Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt’s an der Badehose!“
Heute: Die Badehose
Wir alle kennen die Redewendung. Dient sie doch gerne als Erklärung, dass etwas, das schiefgegangen ist, natürlich nur aufgrund von technischen oder sachlichen Fehlern schiefging.
Doch wir bleiben in Teil 1 dieser Blogreihe einmal dabei und widmen uns heute ganz bewusst der „Technik“. Wir schauen uns an, ob und wie die unterschiedlichen Tools beim Selbstmanagement in Krisensituationen funktionieren.
In Teil 2 wird es dann um den „Bauern“ gehen, d.h. dann beschäftigen wir uns mit der Frage, welches Mindset es für ein Selbstmanagement in Krisensituationen braucht.
Digitale Tools
Schnelle Orientierung
Selbstmanagement funktioniert selbstverständlich auch digital. Grundlage ist hier der Kalender, meist in Ergänzung mit irgendeiner ToDo-List-App, wie z.B. Todoist oder Things.
Wer es ein bisschen umfangreicher mag, der nutzt auch noch sogenannte Kanban-Systeme wie Meistertask oder Trello. In diesen lässt sich ein umfangreicheres Selbstmanagement anhand von Listen und entsprechenden Karten ganz gut abbilden.
Somit ist für die Anhänger digitaler Gadgets auch ein Selbstmanagement anhand von ganz persönlichen Zielen möglich. Selbst ein Achtsames Selbstmanagement ist zumindest in einigen Teilen möglich, da es der inhaltlichen Komponente der persönlichen Ziele egal ist, ob diese nun digital oder analog notiert werden.
Unumstritten ist ein Vorteil der digitalen Tools im Selbstmanagement: Die Ziele, Aufgaben und Termine sind auf unterschiedlichen Geräten einsehbar und verhelfen damit zu einer schnelleren Orientierung. Und sie sind ebenso schnell mit anderen teilbar, wenn man dies denn will.
Digitale Tools
Fehlende Reflexion & „aus den Augen, aus dem Sinn“
Ein Nachteil der digitalen Tools ist jedoch die „Vergänglichkeit“ der Einträge. Habe ich auf einer Todo-Liste einen Punkt abgehakt, so ist er verschwunden. Will ich ihn wiederfinden, muss ich umständlich im Archiv der App nachschauen.
Dort finde ich auch die Ziele, die ich bereits erledigt habe, wenn ich diese in Form von Karten in einem Kanban-System formuliert habe.
Gerade bei einem Selbstmanagement in Krisensituationen kann es aber sehr hilfreich sein, bereits Erreichtes und Erledigtes noch einmal anzuschauen, ohne lange und umständlich danach suchen zu müssen.
Eine solche leicht zugängliche Reflexion rückt z.B. die Koordinaten wieder gerade, wenn man in seinem Tunnelblick glaubt, überhaupt nichts auf die Reihe gekriegt zu haben.
Genauso verführt ein winziger kleiner Klick auf das Kästchen neben einer Aufgabe, dass man dann, wenn es zu hektisch wird, einfach nur noch „abhakt“, damit die Liste kürzer wird. Auch, wenn die Aufgabe eigentlich gar nicht erledigt war, aber nun ist sie ja weg…
Digitale Tools
Ein möglicher Kompromiss
Ein wenig Abhilfe schafft hier die „Hybrid-Version“ zwischen digital und analog: Das Schreiben mit dem (Apple) Pencil auf dem Tablet. In entsprechenden Notizen-Apps wie z.B. Goodnotes lassen sich Gedanken, Aufgaben und Ziele auch anhand von Suchfunktionen schnell wiederfinden.
Auch das Schreiben mit dem Pencil entschleunigt bereits mehr, als das Tippen auf der Tastatur. Hier verbindet sich im Hinblick auf das Selbstmanagement in Krisensituationen die schnelle Orientierung und ein mögliches digitales Teilen mit einer gewissen Art von Reflexion.
Analoge Tools
Nachhaltige Reflexion
Die Gestaltung des analogen Selbstmanagements kann ebenso wie in der digitalen Variante auf mannigfaltige Art geschehen.
Es gibt Menschen, die kommen mit einem simplen Notizbuch prima durchs Leben, während andere viel Zeit und Liebe in die künstlerische Gestaltung eines Bullet Journals investieren. Auch dies hat durchaus seine Berechtigung – dient es doch auch der Entspannung.
Egal, wie mehr oder weniger aufwändig das analoge Tool gestaltet ist, eines haben alle gemeinsam: Das Schreiben an sich und das Nachlesen des einst Geschriebenen dient der Reflexion und dem Erweitern von Erfahrungen.
Für ein Selbstmanagement in Krisensituationen ist es daher hilfreich, diese Erfahrungen dann schnell abrufen zu können, wenn der Denkapparat aufgrund von Stress nur noch eingeschränkt funktioniert.
Analoge Tools
Achtsamkeitsplaner und ihre Grenzen
Mittlerweile hat man erkannt, dass das Schreiben von Hand eine nachhaltige Wirkung auf die Verfestigung der Inhalte und auf den Mechanismus der Entschleunigung hat. Beides eignet sich gut, um in den immer hektischer werdenden Zeiten auch etwas Achtsamkeit in seinen Alltag zu integrieren.
Somit gibt es eine Vielzahl von sogenannten „Achtsamkeitsplanern“ auf dem Markt, denen ich vor einiger Zeit einen gesonderten Blogartikel gewidmet habe.
Für unser heutiges Thema „Selbstmanagement in Krisensituationen“ eignet sich das Fazit dieses Artikels ebenfalls: So wunderschön und ansprechend diese Planer auch gestaltet sind, so haben sie doch eine Schwäche – sie sind zu sehr „vorgefertigt“.
Beim ersten Benutzen mögen die fertigen Rubriken und vorgegebenen Fragen noch hilfreich sein. Doch wenn der Anwender über das Anfangsstadium hinaus ist und seinen eigenen Weg einschlagen will, stoßen „KLARHEIT“, „Ein guter Plan“, „Das 6-Minuten-Tagebuch“ & Co. an ihre Grenzen.
Wie mag das erst dann sein, wenn der Anwender in einer persönlichen Krise steckt und damit das vorgefertigte System nun plötzlich so gar nicht mehr zur Situation passt? Da wird er z.B. angehalten, täglich oder wöchentlich irgendwelche „Erfolge“ zu notieren und setzt sich zusätzlich unter Druck, weil er nicht so recht zu definieren weiß, was denn nun eigentlich ein Erfolg sein soll?
Ein simples Notieren, worüber man sich freut, hat den gleichen Effekt und entlastet.
Analoge Tools
Meine eigene Geschichte
Ich erinnere mich sehr gut an diesen Tag damals, Anfang Juni letzten Jahres.
Auch wenn ich als Personalleiterin im Vorfeld schon an der Reorganisation des Unternehmens mitgearbeitet hatte und wusste, dass sie auch vor mir nicht haltmachen würde,
auch wenn ich deswegen bereits damit begonnen hatte, „mindfulnessence“ schon nebenberuflich aufzubauen,
und auch wenn ich als Führungskraft die unternehmerische Entscheidung, die Kräfte zu bündeln und die Struktur zu straffen, nachvollziehen konnte – als Mensch traf es mich dennoch, als die Kündigung dann wirklich von unserem technischen Geschäftsführer ausgesprochen wurde.
Geschrieben habe ich sie dann übrigens selbst – noch war ich ja Personalchef, da der neue kaufmännische Geschäftsführer, der die Aufgabe übernehmen würde, noch nicht im Amt war. Möglich machte dies unser gutes Miteinander und – mindfulnessence.
Wie der Timer Mindfulnessence durch die Krise half
Denn in diesem Moment war ich dankbar für die Struktur und die „Leitplanken“, die mir der Timer Mindfulnessence damals gab. Da standen meine Ziele, meine Termine und meine Aufgaben. So, wie ich sie für mich formuliert und mehrfach per Hand hingeschrieben hatte.
Sie hatten damit etwas Verpflichtendes, sie hatten etwas Verbindliches. Und sie trugen mich deswegen sehr gut durch die erste Zeit, in der plötzlich alles anders geworden war.
Da waren keine vorgefertigten Fragen, die mit einem Mal irgendwie hohl klangen. Sondern da war die Freiheit, (trotzdem) noch jeden Tag etwas, auf das ich mich freute, etwas, wofür ich am Abend dankbar war und etwas, das mich gefreut hatte, einfach hinschreiben zu können.
Und vor allem war da die Erkenntnis: Mein System, der Timer Mindfulnessence, er funktioniert! Er hält nicht nur stand – auch oder gerade beim Selbstmanagement in Krisensituationen! Er hilft sogar hindurch! Und das war der beste Weg aus der Krise!
Welches Mindset darüber hinaus geholfen hat, die Krise in eine Chance zu verwandeln, liest du in Teil 2 der Blogreihe.
Wie ist dein Selbstmanagement in Krisensituationen? Schreibe es gerne in die Kommentare! Ich freue mich darüber und lese sie alle!
Bist du gerade in einer Situation, in der auch du Struktur und „Leitplanken“ besonders brauchst? Nimm hier Kontakt mit mir auf, und wir schauen, wie wir das (wieder) hinkriegen!
Du möchtes regelmäßig Input zu Achtsamem Selbstmanagement? Trage dich einfach hier mit dem Vermerk „Newsletter“ ein!