In 6 Minuten Klarheit mit einem guten Plan?

Wie alltagstauglich sind die bekanntesten Achtsamkeitsplaner?

Gibt man in Google den Suchbegriff “Achtsamkeitsplaner“ oder “Achtsamkeitskalender“ ein, erhält man 96.800 bzw. 46.000 Ergebnisse und eine Menge Hinweise auf Ein guter Plan. Dieselben Suchwörter bei Amazon fokussieren auf Das 6-Minuten Tagebuch, gefolgt von Ein guter Plan, während KLARHEIT unter diesen Begriffen nicht auftaucht. Erst die Eingabe von “Selbstcoaching Kalender“ ergab bei Google mit 56.400 Ergebnissen Treffer für KLARHEIT (Stand 20.10.2019).

Es ist nicht von der Hand zu weisen: Das Bedürfnis nach Reflexion und Achtsamkeit als Integration in die alltägliche Planung ist da. Hier nun meine persönliche Einschätzung, ob sie mit den drei ausgewählten Achtsamkeitsplanern tatsächlich gelingen kann:

Das 6-Minuten Tagebuch

Das 6-Minuten Tagebuch ist kein Kalender. Monats-, Wochen- oder Tagesdaten sucht man hier vergeblich. Es ist ein reines Tagebuch. Nach 86 Seiten Einleitung mit Sachbuchteil beginnt man mit den ersten „Wöchentliche(n) 5 Fragen“, die jede Woche wechseln.

Die Tagesimpulse hingegen sind immer dieselben: “Ich bin dankbar für … 1., 2., 3.”, “Was würde den Tag heute wundervoll machen?“ und “Positive Selbstbekräftigung“ für die Morgenroutine und damit die ersten 3 Minuten.

Nach einem wechselnden Zitat stellt man sich auf der gleichen Seite abends in 3 Minuten die Fragen “Was habe ich heute Gutes für jemanden getan?, “Was werde ich morgen besser machen?“. Und dann schreibt man noch “Tolle Dinge, die ich heute erlebt habe… 1., 2., 3.“ auf.

Ich habe so etwas Ähnliches mal digital ausprobiert, doch nach extrem kurzer Zeit erwiesen sich diese inhaltlich vorgegebenen und ständig gleichen Fragen als anstrengend. Sie passten an manchen Tagen einfach nicht. Ich löschte die App wieder und war froh war, keine 24,90€ für Das 6-Minuten Tagebuch ausgegeben zu haben.

KLARHEIT

Irgendwann in vergangener Zeit war es dann auch bei mir so weit: Ich gab meiner Leidenschaft für Notizbücher (mal wieder) nach und kaufte mir den Kalender von KLARHEIT. Dieser verspricht: “Strukturiert dich, gibt dir Fokus, verbessert dein Denken“.

Wie so viele andere, die Achtsamkeitsplaner kaufen, hatte auch ich gerade ein paar Themen, die ich sortieren wollte. Hochmotiviert ging ich ans Werk:

  • Füllte den Coachingteil akribisch aus,
  • schrieb jeden Tag in die vorstrukturierte Wochenplanung,
  • machte am Ende der Woche an anderer Stelle im Kalender einen Wochenrückblick

– und hatte nach knapp 12 Wochen keine Lust mehr darauf… .

Eine Monatsansicht gab es nicht (jedenfalls nicht in meiner Ausgabe). Und für einen Tag nur 4,5 x 8 cm Platz zur Verfügung zu haben, war mir auf Dauer definitiv zu wenig. Das Problem hätte ich mit dem Kauf eines zusätzlichen Buches, dem KLARHEIT JOURNAL, lösen können. Das wären dann neben den 34,90€ für den Kalender nochmal 24,90€ gewesen, und man schleppt gleich zwei Bücher mit.

Der Wochenrückblick war nicht direkt hinter der Woche, sondern am Schluss des Kalenders. Und er nervte mit Fragen, die nicht meine waren, z.B. “Worin will ich nächste Woche ehrlicher sein?“

Die vorab so mühsam definierten Ziele konnte man halt irgendwie und irgendwo einbauen – oder eben auch nicht.

Ein guter Plan

In der Einleitung zu EIN GUTER PLAN 2020 heißt es:“Dieses Buch hat den Begriff ganzheitlicher Terminplaner geprägt und ist mit über 150.000 Exemplaren einer der erfolgreichsten Planer überhaupt.“

Die Erfinder Jan Lenarz und Milena Glimbovski haben mit sehr viel Detailinformationen und noch mehr Liebe Konzepte wie Achtsamkeit, Stressvermeidung und Selbstliebe mit einem Terminkalender kombiniert. Sie sprechen davon, dass das (ca. 480g schwere) Buch seinen Anwender jeden Tag begleiten soll. Eine Seite weiter erfolgt jedoch der Hinweis, dass dieses vegane Buch aus gefärbtem Leinen sehr fleckempfindlich sei… .

Nach 62 Seiten Coachingteil beginnt der Kalenderbereich zumindest mit einer Jahresübersicht, in die man in 14 schmale Zeilen pro Monat zukünftige Termine und Ereignisse eintragen kann und so das gesamte Jahr im Blick hat.

Während die Monatsübersicht über zwei Seiten auch noch genügend Raum für Fokus, Ziele, Meilensteine, Vorschau und Monatskalender bietet, wird es bei der dann folgenden Wochenansicht – ebenfalls über zwei Seiten – eng.

Auch wenn die rechte Seite Platz für Aufgaben und Notizen der jeweiligen Woche läßt, so sind auf der linken Seite die einzelnen Tage der Woche mit 3cm Zeilenhöhe zu klein geraten, um hier wirklich viel festzuhalten.

Ähnlich wie bei KLARHEIT kann das Problem durch Erwerb eines weiteren Buches EIN GUTER TAG behoben werden. Zusätzlich zu den 24,90€ für den Kalender sind hier noch einmal 24,90€ fällig – für ein halbes Jahr. Das heißt, wer das ganze Jahr lang parallel zum Kalender noch seinen Tag beschreiben will, zahlt insgesamt für das Ensemble 74,70€ und trägt knapp 1 kg Buch mit sich herum, denn EIN GUTER TAG ist von ähnlichem äußeren Erscheinungsbild wie EIN GUTER PLAN.

Fazit

Meine eigene Erfahrung mit KLARHEIT und der Austausch mit Nutzern der anderen Achtsamkeitsplaner, die auch irgendwann abbrachen, ergab folgendes Bild:

Das Bedürfnis, bewusster zu leben, die mentale Fitness zu stärken und Achtsamkeit in sein Leben zu integrieren ist da. Eine zumeist vorweg gegangene persönliche Fragestellung oder ein aktuelles Lebensthema bewirken als Initialzündung einen motivierten Start mit den Achtsamkeitsplanern. In dieser Phase ist deren Struktur hilfreich, um die Dinge zu sortieren.

Jedoch lebten sich auf Dauer die vorgegebenen Strukturen und festgelegten Inhalte nicht. Die Achtsamkeitsplaner wurden z.B. aufgegeben, „weil kein Bedarf mehr da war“ (Zitat eines Nutzers von Das 6-Minuten Tagebuch).

Der Anfang, bewusster zu leben und die mentale Fitness zu stärken war gemacht, aber die Integration der Achtsamkeit in den Alltag funktionierte nicht. Die vorstrukturierten Achtsamkeitsplaner blieben Insellösungen und den Terminkalender führte man doch noch separat.

DER WEG

„Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.“ (Dalai Lama)

Dass die vorstrukturierten Achtsamkeitsplaner (für mich) nicht funktionieren, war kein Grund, nun mit der Integration der Achtsamkeit in mein Leben aufzuhören.

Im Gegenteil: Ich entwickelte mein eigenes System, den Timer Mindfulnessence, der mühelos die achtsame Lebensplanung mit der Organisation der alltäglichen Aufgaben und Termine verbindet. Sein Kernstück ist die Achtsame Tagesplanung, die sich Tag für Tag bewährt und ohne die ich nicht da wäre, wo ich heute bin.

Mehr zum Timer Mindfulnessence erfährst du hier. Wenn du das Prinzip genauer anschauen willst, schau auf dieser Seite unter Methode.

Und um direkt loszulegen, gibt es die Achtsame Tagesplanung als kostenlose digitale Vorlage + wertvolle Tipps zur Umsetzung: Hier kannst du sie herunterladen!

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