Ziele für Lebensbereiche
Wie ist das Klima in deinen Lebensbereichen?
Ein neues Jahr startet. Hast du dir Ziele gesetzt? Und wenn ja, hast du die Ziele für bestimmte Lebensbereiche definiert oder „einfach nur so“?
Das wäre nämlich schon die erste große Unterteilung: Anstatt sich einfach ein paar Ziele untereinander aufzuschreiben, nutzt du zur Gliederung deiner Ziele am sinnvollsten die verschiedenen Lebensbereiche.
In den allermeisten Fällen unterscheiden diese sich nicht besonders bei uns Menschen. Wir alle haben bestimmte Bereiche in unserem Leben, in denen wir uns „aufhalten“. Das sind die Bereiche wie Gesundheit, Familie, Beruf, Business, Freizeit, Sport, Spiritualität, Ehrenamt/Verein usw. – die Liste ist lang.
Schreibe zunächst einmal alle Lebensbereiche auf, in denen du dich bewegst bzw. die für dich relevant sind. In einem zweiten Schritt kennzeichnest du dann für dich die Lebensbereiche, die dir wichtig sind.
Was das dann mit dem Klima in deinen Lebensbereichen zu tun hat, dazu kommen wir später…
Ziele für Lebensbereiche
Oder magst du lieber Kuchen?
In vielen Achtsamkeitsplanern findet sich auch die Aufteilung in Form eines Tortendiagramms.
Das ist Geschmacksache; natürlich kannst du auch die Lebensbereiche, in denen du dich bewegst, als „Tortenstücke“ mit unterschiedlicher Größe in einem Kreis abbilden. Dabei drücken die Prozentzahlen zunächst nur den Anteil aus, den dieser Lebensbereich in deinem Leben einnimmt.
Das Beispielbild hier zeigt einen Klassiker: Ein hoher Prozentsatz bei Arbeit, während Familie und Partnerschaft niedrigere Werte aufweisen.
Das muss jetzt nicht per se negativ bewertet werden; je nach persönlicher (Lebens)Situation kann das auch vollkommen stimmig sein. Wenn ich z.B. gerade ein Business aufbaue, dann sind 40% Anteil sogar noch richtig gut… ;-)!
Ziele für Lebensbereiche
Wie sortierst du nun die Lebensbereiche?
Zum Glück ist ein „Sortieren“ der Lebensbereiche nicht ganz so mühselig wie das Sortieren der grünen Kaffeebohnen auf dem Bild. Allerdings gibt es für diese auch ganz klare Kriterien: „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Köpfchen“.
Hier sind zwar keine Tauben am Werk, aber der kleine Ausflug in die Märchenwelt musste jetzt sein. Ihr erinnert Euch: Meine Liebe zu Märchen war ein Auslöser für mindfulnessence… .
Da ist es bei den Lebensbereichen schon schwieriger zu entscheiden, welcher jetzt wichtiger als der andere ist.
Denn um die Ziele für die Lebensbereiche wirklich noch umsetzen zu können, sollte deren Anzahl überschaubar sein. Ganz bewusst findet daher in der Arbeit mit meinen Kunden im Coaching eine Begrenzung auf maximal vier Bereiche statt.
Denn es soll erstens um die Bereiche in deinem Leben gehen, in denen du dir eine echte Entwicklung wünschst. Und zweitens ist dies bereits eine erste kleine Übung, einmal achtsam hinzuschauen, welcher Lebensbereich gerade relevant ist.
Ziele für Lebensbereiche
Welcher Lebensbereich ist wichtiger?
Ging es gerade noch um die Achtsamkeit, so hilft uns nun die Struktur. Oben im Bild seht ihr eine hilfreiche Matrix mit Beispielen dazu.
Denn nun gilt es, die Lebensbereiche gegeneinander abzuwiegen und die vier Lebensbereiche auszuwählen, an denen du arbeiten willst.
Dazu kann dir das abgebildete Schema helfen. Vergleiche immer zwei Lebensbereiche miteinander und schreibe dann den Bereich auf, der im Vergleich zum anderen für dich wichtiger ist.
Am Schluss schaue dir die Summen an, wie oft ein Bereich gegenüber dem anderen „gesiegt“ hat und notiere die jeweilige Summe. Manchmal hat man die gleiche Summe, dann entscheide, welcher Lebensbereich dir noch wichtiger ist.
Hier im Beispiel ist die Gesundheit wichtiger als alle anderen 7 Bereiche, also hat sie sie Summe 7. Bei dem Bereich „Familie“ ist dieser wichtiger als „Arbeit/Karriere“, „Finanzen“, „Hobby“ und „Freunde/Bekannte“ und hat demnach die Summe „4“.
Die Partnerschaft hat sogar noch einen Punkt mehr und erhält am Ende die „5“ als Summe. Die „Persönlichkeit“ erhält ebenfalls den Wert „4“.
Und damit habe ich meine vier Lebensbereiche, die mir derzeit wichtig sind, anzuschauen, definiert:
„Gesundheit“, „Partnerschaft“, „Persönlichkeit“ und „Familie“.
Ziele für Lebensbereiche
Wieviel Grad zeigt das Thermometer im Lebensbereich?
Und jetzt kommen wir zurück auf das Eingangsthema: Das Klima in deinen Lebensbereichen.
Stell dir die Lebensbereiche, die du gesammelt hast, als Thermometer vor und beurteile, welcher Lebensbereich welche Temperatur aufzeigt. Gibt es da welche, die ziemlich unterkühlt oder gar im Minusbereich sind?
Wünscht du dir hier eine höhere Betriebstemperatur oder einfach etwas mehr Wärme? Und bei welcher Temperatur fühlst du dich wohl?
Oder gibt es auch Lebensbereiche, deren Temperatur so hoch ist, dass es ebenfalls nicht mehr erträglich ist? So unterschiedlich, wie jeder Mensch auf Temperaturen reagiert, so verschieden kann auch die „Temperatur“ in den einzelnen Lebensbereichen empfunden werden.
Der Klassiker ist hier z.B. der Lebensbereich „Partnerschaft“: Was für den einen an Nähe gerade gut genug ist, ist für den anderen vielleicht schon viel zu viel.
Definiere eine „Temperatur“, die für dich angenehm ist und dann gib jedem deiner vier Lebensbereiche eine imaginäre Temperatur.
Und dann formuliere auf dieser Basis erste Ziele, die du für den jeweiligen Lebensbereich erreichen möchtest.
Dies ist eine Möglichkeit, deinen Zielen ein Stück näher zu kommen. In meinen Coachings arbeite ich mit meinen Kunden noch mit anderen Tools, um ihren eigenen persönlichen Ziele immer näher zu kommen.
Du findest auf meiner Webseite einen kostenlosen Download der digitalen Version „Ziele & Umsetzung“. Darin werden dir die Lebensbereiche und eine Möglichkeit, die Ziele für die Lebensbereiche aufzuschreiben, wieder begegnen.
Hallo Irene, danke für die Infos zu den Lebensbereichen. Dazu habe ich zwei Fragen:
1. Ist das herunterbrechen auf vier Bereiche für ein Jahr gedacht oder wie gehen Sie damit um?
2. Ich habe schon an meinem Verstand gezweifelt, denn ich verstehe nicht, wie die Matrix funktioniert. Wie kommen Sie zu den Zahlen und letztlich zu der Auswahl? Bitte um Nachhilfe.
Mit freundlichem Gruss
Ralf-Michael Degner
Hallo Ralf-Michael,
zu Frage 1: Ja, in der Regel macht man dieses Herunterbrechen auf 4 Lebensbereiche (LB) 1x im Jahr, wenn die Jahresplanung ansteht. So lassen sich daraus dann die weiteren Ziele ableiten. Die Anzahl der Lebensbereiche ist Geschmacksache, in meinen Augen sind die 4 ausreichend, zumal es ja die Lebensbereiche sind, die es „am nötigsten haben.“
Zu Frage 2: Die Matrix funktioniert folgendermaßen: LB 1 = Gesundheit; den vergleiche ich jetzt mit LB 2 = Familie; die Gesundheit bewerte ich noch höher, als die Familie, also trage ich in das Feld „Zeile 1, Spalte 2 den Wert „1“ für Gesundheit ein. (Das Feld „Zeile 1/ Spalte 1“ bleibt leer, weil es keinen Sinn macht, Gesundheit mit Gesundheit zu vergleichen ;-)). Diesen Vergleich führe ich jetzt pro Zeile mit jeder Spalte durch. In der Zeile 1 = Gesundheit, „siegt“ die Gesundheit jedesmal über den jeweiligen anderen Lebensbereich. Ich habe also 7x den Wert „1“ für Gesundheit in das jeweilige Feld eingetragen. Deshalb steht in dem Summenfeld die „7“.
So führt man das dann mit jeder Zeile fort. Die Matrix hat dieses Dreieck-Form, weil ich ja in Zeile 2 = Familie, diese ja schon mit der Spalte 1 = Gesundheit in Beziehung gesetzt habe; ebenso bleibt das Feld Zeile 2/Spalte 2 leer, weil es auch hier keinen Sinn macht, den LB Familie mit sich selbst in Beziehung zu setzen.
Ich hoffe, es ist nun etwas klarer und der Verstand ist noch o.k. Falls immer noch Fragen sind, einfach eine E-mail schreiben; dann schauen wir, ob wir uns kurz telefonisch oder per Zoom austauschen können.
Herzlichen Gruß
Irene