Ziele erreichen – einfacher, als du glaubst
Hast du schon einmal Babys beobachtet, wie sie am laufenden Band Ziele erreichen, ohne das jedoch so zu nennen?
Da hat sich keines aufgeschrieben: „Am 31.07.2023 werde ich alleine laufen können.“
O.k., die können ja auch noch nicht schreiben, aber das ist nicht der Grund.
Ziele erreichen
Ein ganz natürliches Streben
Die Babys machen das nämlich von ganz alleine.
Im Rahmen ihrer Entwicklung erreichen sie einen Schritt nach dem anderen – im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Entwicklungsphasen sind sehr gut in der Fachliteratur dokumentiert.
(Ich erinnere mich noch genau, wie ich während meines Psychologiestudiums auf Gran Canaria im Urlaub war und diese Phasen für das Fach Entwicklungspsychologie lernen musste.)
Ziele zu erreichen ist also erst einmal ein ganz natürliches Streben. Und meistens heißt es dann auch gar nicht so.
Ich denke, jeder Mensch hat Ziele.
Jeder Mensch möchte etwas erreichen.
Nur die Art der Ziele ist höchst unterschiedlich.
Da können durchaus auch Ziele dabei sein, die alles andere als hehren Charakter haben:
Der Dieb, der sich nachts in ein Haus schleicht, um zu stehlen, hat auch ein Ziel: Er will sich am Eigentum anderer Menschen bereichern, anstatt auf ehrliche Weise sein Geld zu verdienen.
Ich glaube nicht, dass der sich in irgendeine Zielplanung reinschreibt: „Bis zum 31.07.2023 will ich durch drei Einbrüche mindestens 5.000,-€ erbeutet haben.“
Der hat höchst wahrscheinlich gar keine Zielplanung.
Und es interessiert ihn auch nicht, welcher Selbstmanagement-Typ er ist, denn Selbstmanagement ist für ihn höchstens die Planung, wie er ungeschoren den nächsten Bruch begehen kann.
Auch der Blick in die Politik zeigt, dass diverse Schurken höchst fragwürdige Ziele haben und diese auch sicherlich minutiös planen.
Aber lenken wir unsere Aufmerksamkeit nun lieber auf Ziele, die ein konstruktives Ergebnis haben und dich in deiner Entwicklung weiterbringen.
Und diese Ziele ordnest du am besten bestimmten Lebensbereichen zu. Das ist am einfachsten und auch am bekanntesten.
Da gibt es die unterschiedlichsten Methoden.
Der Klassiker ist eine Art Rad – oft auch Lebensrad genannt. Da teilst du, wie bei einer Torte, dieses Rad in unterschiedliche Sechstel, Achtel, Zehntel oder auch Zwölftel auf – je nachdem, wie viele Lebensbereiche du definiert hast.
Innerhalb des Rades sind weitere Kreise – meistens 10 – die die unterschiedliche Ausprägung des jeweiligen Lebensbereiches darstellen: Eine 10 bedeutet, alles im super-grünen Bereich, während eine 1 genau das Gegenteil heißt.
Das Ergebnis sieht dann aus wie ein Spinnennetz, weil du die Lebensbereiche meistens sehr unterschiedlich bewertest.
Ziele im privaten Umfeld
Ich arbeite mit meinen Kundinnen und Kunden nicht mit dem Lebensrad, sondern mit dem Bild des Thermometers.
Das geht nämlich noch etwas tiefer rein in die Bewertung der Lebensbereiche.
Anstatt eine nüchterne Zahl zu verankern, kommen hier nämlich auch Gefühle ins Spiel: Du erspürst die „Temperatur“ im jeweiligen Lebensbereich. Ist sie zu frostig oder ist sie wohlmöglich überhitzt?
Besonders im privaten Umfeld ist das hilfreicher, als eine Art Note zu vergeben. Der Bauch darf da ein Wörtchen mitreden.
Schließlich sagt man ja auch: „Die Beziehung ist abgekühlt.“ Ein Satz, der sich sowohl auf den Lebensbereich Partnerschaft als auch auf den Lebensbereich Familie & Freunde beziehen kann.
Im Lebensbereich Gesundheit liegt das eine oder andere Thema schonmal gerne „im roten Bereich“.
Da wird es höchste Zeit, sich mehr zu bewegen oder endlich ein paar Kilos runterzukriegen, weil man sich einfach unwohl fühlt.
Ziele im beruflichen Umfeld
Das gleiche gilt für Lebensbereiche wie „Beruf“, „Finanzen“, „Business“ oder „Karriere“.
Im Beruf oder im Business kann die Temperatur sehr schnell in den dunkelroten Bereich hochschnellen, wenn du vor lauter Stress nicht mehr weißt, wie du das alles bewältigen sollst.
Deine Finanzen können „auf Eis gelegt“ bzw. „eingefroren“ sein – nicht etwa aufgrund irgendwelcher politischer Sanktionen, sondern weil du da bisher zu wenig Augenmerk drauf legtest oder eine unglückliche Entwicklung dich in diese Lage gebracht hat.
Wenn du Karriereambitionen hast, dann schau mal, wie die Temperatur dort ist: Läufst du zu heiß, so dass du am Ende gar Gefahr läufst, auszubrennen?
Ziele erreichen – einfacher als du glaubst
Statt also alle Lebensbereiche mit einer nüchternen Zahl zu bewerten, fühle dich mal wirklich in sie hinein. Denn dann spürst du viel besser, wo wirklich Handlungsbedarf ist.
Wo wird es dir „heiß und kalt“?
Und dann werden deine Ziele so selbstverständlich wie die der Babys – nur mit dem Unterschied, dass du ihnen eine bewusste Bedeutung gibst.
Ziele erreichen
Die Farbe der Erwartungen
„Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“
Dieser wunderbare Satz stammt von Marc Aurel (121-180), römischer Kaiser & Philosoph. Und jeder, der sich mit Psychologie beschäftigt, wird das sicherlich unterschreiben.
Doch lässt sich diese Aussage auch auf das Thema Ziele übertragen.
Positiv motivierende Ziele
Unser Baby, das laufen lernt, ist sicherlich hochmotiviert. Will es doch endlich aufhören zu krabbeln – die Menschen um es herum krabbeln ja auch nicht (mehr).
Da ist also die Aussicht auf einen Erfolg. Und der ist von solch großer Bedeutung, dass es egal ist, auf dem Weg dorthin noch mal ab und zu auf die Nase zu fallen.
Sowohl bei dem Baby, als auch bei dem Studenten, der für sein Examen büffelt oder bei der Nachwuchsführungskraft, der die Überstunden nichts ausmachen.
Ziele lassen sich in zwei große Kategorien einteilen:
- Hin zu oder
- Weg von
Die Beispiele der positiv motivierenden Ziele gehören alle zur ersten Kategorie. Sie alle streben eine Veränderung an, die noch nicht da ist. Wird sie erreicht, erfährst du eine Art Belohnung.
Klar, dass du freudig auf dieses Ziel zugehst. Genau da willst du ja hin!
Negativ motivierende Ziele
Kennen wir alle aus der Schule: Wenn ich jetzt nicht für die Mathearbeit lerne, dann gibt es eine miese Note.
Passiert mir das öfter, ist vielleicht sogar die Versetzung gefährdet und damit wohlmöglich meine weitere berufliche Laufbahn.
Hier dominiert ganz klar die Angst vorm Scheitern.
Wir ackern, weil wir „weg von“ der Gefahr des Versagens wollen.
Genauso kann ein auf den ersten Blick positiv motivierendes Ziel bei genauerer Betrachtung negativ motivierend sein.
Ein Beispiel:
Da lässt der Wunsch nach Erfolg in Form von vielen zahlenden Kunden und damit prächtigem Umsatz den Unternehmer bis an den Rand des Burn-Outs gelangen, weil er sich selber sagt: „Wenn ich erst genug Geld verdiene, dann bin ich frei!“
Die Freiheit ist das motivierende Ziel.
Schaut man aber genauer hin, warum ihm das alles trotzdem so schwer fällt, warum er so viel arbeitet, dass seine Familie leidet, dann taucht der eigentliche Beweggrund auf: Die Angst, zu versagen. Das Grauen, kein Geld mehr zu haben. Auf der Strasse zu sitzen.
Das alles sitzt ihm eigentlich im Nacken. Das macht die Farbe der Erwartungen an seine Ziele so düster.
Und er wundert sich, warum er so fertig ist und nicht weiter kommt – obwohl er doch so viel arbeitet.
Ziele erreichen – einfacher als du glaubst
Wenn du dir also Ziele setzt, dann schau einmal genau hin, welche Farbe die Ziele haben.
Und wenn sich eines deiner Ziele irgendwie schwer anfühlt, obwohl du doch eigentlich total begeistert davon bist, dann schau noch genauer hin. Manchmal verstecken sich die „weg von-Ziele“ so meisterhaft, dass sie oft nur mit externer Hilfe gefunden und umformuliert werden können.
Und genau das mache ich mit meinen Kunden im 1:1-Coaching.
Wenn du auch „so ein blödes Gefühl“ bei deinen Zielen hast, wenn du einfach nicht weiterkommst, obwohl du dich wie eine Irre reinhängst, dann bleib da doch nicht alleine mit.
Hol dir Unterstützung und melde dich einfach bei mir.