Umdenken – in 3 Phasen zur neuen Erkenntnis

Was, wenn der Andere doch Recht hat?

Vor kurzem wurde ich sanft, aber bestimmt zum Umdenken gezwungen – deshalb werden ab sofort die E-Mails an meine Community nun anders aussehen.

Warum das so ist, und was an dem Prozess so spannend war, zeigen die 3 Phasen des Umdenkens:

  1. Die „So ist es!“ – Phase
  2. Die „Ist es so?“- Phase
  3. Die „So ist es besser.“ – Phase

Darüber hinaus wird uns auch die Frage beschäftigen, warum es uns (anfangs) so schwerfällt, zuzugeben, dass der Andere (doch) Recht hat, und wie wir das ändern können – wenn wir es denn wollen…;-).

 

Umdenken

Umdenken

Die „So ist es!“ – Phase

Erster Livecall des Jahres am 12.01.2021 im Coaching Business Mastery Gruppenprogramm mit Sonja Kreye von Business Celebrity. Wir sind dieses Mal nur zu viert, was für jeden viel Raum bedeutet, zu berichten, wo er gerade steht.

Ich bin als erste dran und erzähle stolz wie Bolle von meinem neuen Newsletter-Format, das ich gerade für den kommenden Sonntag fertig gestellt habe: Ein Magazin für meine E-Mail-Abonnenten! Mehrere unterschiedliche Themen mit Informationen und Links zum Weiterlesen, erstellt in einem aufwendigen Template. Ich finde das richtig gut!

Und jetzt schaut euch mal genau Sonjas Gesicht auf dem Bild an: DIE findet das nämlich nicht gut! Und erklärt mir, dass es neben der Information über meine Inhalte auch ein sehr bedeutsamer Zweck meiner E-Mails sei, meine Leser zu einer Aktion zu bewegen. Und zwar genau zu EINER Aktion.

Bei einem Magazin könnten sie mal hier lesen und mal da lesen und fänden das auch sicherlich ganz interessant. Darüber hinaus beschäftigten sie sich bestimmt gerne mit meinem ansprechenden Magazin.

Aber ich sei eben kein Herausgeber einer Zeitschrift, dessen Ziel es ist, das kulturelle Bedürfnis der Leser zu befriedigen.

Meine Vision und Mission sei doch eine ganz andere: Meinen Lesern zu zeigen, wie sie durch Achtsames Selbstmanagement endlich ihre Ideen erfolgreich umsetzen. So dass sie nur zu gerne zu Kunden werden.

BÄM!!! Ich will jetzt aber gar nicht hören, dass das Magazin an meinen Lesern vorbeigeht! Ich finde es so toll! Und außerdem steckt da ganz schön Arbeit drin! Ich habe keine Lust auf Umdenken! So!

Also entgegne ich tapfer-trotzig, dass ich ja beides machen könne: Das Magazin und noch Newsletter zu besonderen Anlässen. Und denke im Stillen: „Nein!“

Warum zickt man in Phase 1 noch rum?

„Intoleranz ist die Angst, der Andere könnte recht haben.“

Dieses Zitat ist der zweite Teil eines anonymen Graffitis um 1990, das in dem Buch „Die Semiotik des Spruches“ von Michael Fleischer erwähnt wird.

Das Schlüsselwort ist „Angst“, eines der stärksten Gefühle. Diese Angst vor dem Umdenken kann unterschiedliche Ursachen haben:

  • die Angst vor Ablehnung: Ich bin ja nun kein Schulkind mehr, sondern habe als erwachsene Unternehmerin für mein Business entschieden. Werde ich vielleicht als solche nicht akzeptiert?
  • die Angst vor Versagen: Da fand ich das Magazin so toll und nun wurde es nicht anerkannt. Bin ich vielleicht doch nicht gut genug?

Dieses Gefühl äußert sich natürlich nicht so direkt, sondern ist ein Meister darin, sich zu verkleiden: Die einen werden wütend, die anderen traurig und die nächsten jammern. Und wie sich Jammern auswirkt, könnt ihr hier nachlesen.

Ich gehörte in dieser Phase zu denjenigen, die nur vermeintlich mit den Schultern zucken und eher innerlich trotzen.

 

Umdenken

Umdenken

Die „Ist es so? – Phase

Ein weiterer großer Kurs: Populär! mit Marike Frick. Dieses Mal mit dem Schwerpunkt auf Allem, was mit Text zu tun hat. Da war natürlich auch irgendwann das Thema E-Mail-Marketing an der Reihe.

Ich sehe sie noch ganz deutlich vor mir, diese eine Folie mit nur einem einzigen Satz:

„Überlege dir möglichst EINE Sache, die du mit diesem Newsletter erreichen willst.“

Die nächste Folie erläuterte dann, was das sein kann:

  • „Der Leser soll einen Blogartikel lesen
  • Der Leser soll sich für etwas anmelden
  • Der Leser soll etwas lernen
  • der Leser soll auf etwas Kommendes neugierig werden
  • der Leser soll ein Angebot anschauen“

Ich dachte an mein Magazin, und ich dachte an Sonja – hatte sie vielleicht doch Recht gehabt? Hatte ich in meinem Magazin viel zu viel angeboten und meine Leser damit vielleicht auch verwirrt?

Warum ist man in Phase 2 bereit, einzulenken?

Jetzt hatten es bereits zwei „Grandes Dames“ des Online Business Marketings bestätigt.

Mein Trotz schmolz dahin, weil im Unbewussten meine Angst unbegründet schien: Es liegt nicht an meiner Person. Ich bin akzeptiert und auch bereits so gut, dass ich immerhin schon ein funktionierendes E-Mail-Marketing habe.

Und hier ist es nun Zeit für den zweiten Teil des Zitates, das fälschlicherweise oft Kurt Tucholsky zugeordnet wird:

„Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte recht haben.“

Ich wurde toleranter – der Expertenmeinung gegenüber und vor allem mir selbst gegenüber!

 

Umdenken

Umdenken

Die „so ist es besser.“ – Phase

Das Magazin war unzweifelhaft schön gestaltet. Und ich hatte sehr viel Sorgfalt auf die Auswahl der einzelnen Beiträge gelegt. Ich hatte allen Grund, stolz darauf zu sein.

Doch nun durfte ich lernen, dass das nicht genug ist. Dass es neben der Erscheinungsform vor allem auch darauf ankommt, womit ich meinen Lesern einen wirklichen Mehrwert biete.

Das Umdenken war geschehen!

Anstatt sie mit einem riesigen Büffet zu überfrachten, reiche ich meinen Lesern lieber kleinere einzelne Häppchen. Da wissen sie genau, woran sie sind, worum es geht und was sie tun sollen.

Warum ist das Umdenken in Phase 3 plötzlich einfach?

Es ist die Erkenntnis, dass ein vermeintliches Scheitern kein Angriff auf die Person oder eine Bedrohung von Urbedürfnissen ist. Es ist – ähnlich wie in den 5 Phasen der Veränderung – ein Prozess des Lernens.

Und ich bin stolz darauf, dass ich wieder etwas gelernt habe! Doch weil das allein nicht genug ist, werde ich, genau wie damals bei der Geschichte mit dem Papst, dieses Learning direkt zum Thema machen und meinen Lesern im nächsten Newsletter erklären, warum der jetzt anders aussieht. Und ich werde sie zu nur EINER Sache auffordern:

Nämlich diesen Blogartikel zu lesen!

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