Planänderung – 5 kluge Gründe, einen Plan zu verschieben

Warum ich das Projekt „Jahresplanung“ verschob

Zu einer Planänderung gehört ganz schön Mut: Als Expertin für Selbstmanagement verschob ich mal eben das Projekt „Jahresplanung“. Genauer gesagt, den Online-Kurs „Jahresplanung“. Ganz euphorisch war ich Anfang November gestartet mit einer Umfrage an Kunden, Interessenten und Leser, und dann – auf Eis gelegt.

Jedenfalls für dieses Jahr. Aber zum Glück kommt ja 2022! Die Erkenntnisse der Umfrage sind dann noch genauso gültig: Die Menschen wünschen sich eine für sie passende Jahresplanung für ihre persönliche und berufliche Weiterentwicklung.

Die zweite Erkenntnis war, dass viele nicht wissen, wie sie ihre Jahresplanung denn konkret gestalten sollen, damit sie ihre Ziele auch wirklich erreichen.

Viele Teilnehmer der Umfrage hatten zu dem Zeitpunkt auch noch gar keine konkreten Ziele.

Sie stehen also noch ganz am Anfang. Und das bedeutet, dass ein Online-Kurs, der den Teilnehmern echte Ergebnisse bringt, so sehr in die Tiefe gehen muss, dass er nicht mal eben erstellt ist.

Das war der Impuls für den ersten Grund der Planänderung.

 

Planänderung Grund 1

Planänderung – Grund 1

Zeit

Es wäre zu platt, eine Planänderung einfach nur mit dem Satz „Ich habe keine Zeit“ zu begründen.

Einen Plan zu verschieben, ist dann sinnvoll, wenn das Projekt an ein bestimmtes Datum oder einen bestimmten Zeitraum gebunden ist, das/der nicht einzuhalten ist.

Wenn die „Deadline“ bereits so nah ist, dass der Umfang des Projektes und die Zeitstrecke nicht (mehr) zusammenpassen, dann ist es die klügere Entscheidung, den Plan zu verschieben.

So war es bei mir: Ich hatte zu spät angefangen! Die Umfrageergebnisse lagen Anfang November vor. Ich hätte noch einen knappen Monat gehabt, denn eine Jahresplanung sollte spätestens Anfang Dezember stattfinden.

Natürlich kann man zu jedem Zeitpunkt des Jahres seine Jahresplanung beginnen – ich erinnere mich, dass ich meine allererste Jahresplanung im September des betreffenden Jahres machte. Stimmiger ist es jedoch, wenn man im Januar startklar ist.

Warum jedoch die Zeit nicht ausreichte, führt uns zu den weiteren Gründen für eine Planänderung.

 

Planänderung Grund 2

Planänderung – Grund 2

Priorität von Sachthemen

„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“ (aus dem Lied „Beautiful Boy (Darling Boy)“, geschrieben von John Lennon, 1980)

Es kommt auch mal etwas dazwischen. Vor einer Planänderung ist es wichtig, sehr genau hinzuschauen, WAS das ist.

Sind es Sachthemen, die mich zwingen, meinen Plan zu verschieben?

Mein Mann hatte einmal dienstlich auf Gran Canaria zu tun. Es sollten technische Änderungen in einem Werk seiner Firma auf den Kanarischen Inseln vorgenommen werden. Die dazu benötigten Bauteile hingen jedoch im Zoll fest, so dass sich sein Aufenthalt dort verzögerte.

Liegt es an Sachthemen, so ist es hilfreich zu schauen, ob und inwieweit man diese beeinflussen kann. Je nach Ergebnis ändert man dann entweder die Sachlage oder man nimmt es an, dass der Plan verschoben werden muss.

Im Falle meines Mannes damals auf Gran Canaria fiel ihm das Annehmen jetzt nicht ganz so schwer… .

 

Planänderung Grund 3

Planänderung – Grund 3

Priorität von Mindset-Themen

Und plötzlich hat man keine Lust mehr auf das Thema. Ja, eine Planänderung kann auch deswegen passieren – auch wenn es hier jetzt etwas krass ausgedrückt ist.

Sind es Mindset-Themen, die dazu führen, einen Plan zu verschieben?

Es reicht schon, wenn da plötzlich eine emotionale Ablenkung ist, die dafür sorgt, dass man sich nicht mehr mit vollem Herzen auf das Projekt konzentrieren kann.

Erinnere dich an den letzten Streit, den du mit einer Person hattest – danach war für eine gewisse Zeit nicht mehr an konstruktives Arbeiten zu denken.

Aber es können auch positive, schöne Dinge sein, die einen ablenken können und dazu führen, dass man sich entschließt, einen Plan zu verschieben.

Bei mir war das so: Wir entschieden uns genau zum Zeitpunkt der Umfrage, ein Wohnmobil zu kaufen! Nicht ungewöhnlich in diesen Zeiten. Und ich gebe zu, da wurde es zeitweise schwierig mit der Konzentration auf’s Business… .

 

Planänderung Grund 4

Planänderung – Grund 4

Äußere Zwänge

Manchmal muss man seinen Plan verschieben, wenn äußere Zwänge dies erfordern.

Ich glaube, besonders in diesem Jahr 2020 gibt es keinen Menschen, auf den nicht dieser Grund zutraf. Jeder, der dies liest, kann mindestens einen Plan nennen, den er verschieben oder sogar aufgeben musste.

Aber auch weniger drastische Zwänge als eine Pandemie bringen uns ist dazu, eine Planänderung vorzunehmen.

Ich erinnere mich gut an eine Szene, die ich als junge Ehefrau erlebte: Wir waren gerade in ein Haus auf dem Land eingezogen, ganz in der Nähe meiner Schwiegereltern. Die Kinder waren in Kindergarten und Schule, mein Mann war im Büro. Und ich machte mich fein, um in die nächst größere Stadt zum gemütlichen Shoppen zu fahren.

Es klingelte; vor der Tür stand meine Schwiegermutter – bewaffnet mit allerlei Gartengerät. Sie hatte vor kurzem davon gesprochen, mir bei der Gartengestaltung zu helfen; ich erinnerte mich in dem Moment jäh daran!

Wir hatten keinen Termin ausgemacht, und sie meinte es nur gut. Und ich war zu jung, meinen einmal gefassten Plan umzusetzen. Also gab es Schippe statt shoppen!

Übrigens: Welch eine schöne Erkenntnis am Rande, dass es ein Vorteil des Älterwerdens ist, viele äußere Zwänge nicht mehr als solche zu akzeptieren und auch einmal NEIN zu sagen!

 

Planänderung Grund 5

Planänderung – Grund 5

Einsicht

Der letzte der 5 Gründe für eine Planänderung ist die Einsicht, dass es besser ist, einen Plan zu verschieben.

Er ist sozusagen die Zusammenfassung der anderen Gründe, hat aber dennoch einen eigenständigen Status. Die anderen 4 Gründe handeln klar davon, WARUM ich einen Plan verschiebe.

Die Einsicht ist jedoch auch die Art und Weise, WIE ich eine Planänderung vornehme.

Wenn ich feststelle, dass die Zeit nicht reicht und ich nur „huddeln“ würde, wenn ich das Projekt jetzt auf Biegen und Brechen durchziehen würde, dann tue ich gut daran, den Plan zu verschieben.

Wenn mich plötzlich Sachthemen, die ich nicht beeinflussen kann, dazu zwingen, eine Planänderung vorzunehmen, dann ärgere ich mich nicht, sondern nehme die Änderung an.

Wenn ich spüre, dass sich alles in mir immer mehr gegen das Vorhaben sträubt, dann lasse ich das Gefühl zu. Ich schaue hin, warum das so ist und akzeptiere, dass ich das jetzt nicht will. Und wenn ich die Freiheit habe, den Plan zu verschieben, dann erlaube ich mir diese Planänderung.

Genau diese Freiheit ist es auch, die mir hilft, mit Grund 4, den äußeren Zwängen, umzugehen. Etwas im Außen zwingt mich, meinen Plan zu ändern. Hier besteht der konstruktive Umgang damit aus dem Prüfprozess:

  • Will ich das?
  • Kann ich das?
  • Mach ich das?

 

Planänderung

Planänderung

Warum ich also das Projekt „Jahresplanung“ verschob

Wir haben gesehen, dass es zwar unterschiedliche Gründe für eine Planänderung geben kann, meistens bewirken diese Gründe aber gemeinsam die Entscheidung, einen Plan zu verschieben.

In einem früheren Blogartikel schrieb ich über den Stress mit Planung, bzw. über ein Video, in dem ich darüber berichte, warum Planung plötzlich stressen kann.

Eine gute Planung sollte herausfordernd sein, sie sollte jedoch als Planung an sich niemals stressen.

Hier kommt der fünfte Grund ins Spiel: Die Einsicht, dass man eine Planung auch ruhig mal ändern DARF.

  1. Ich sah, dass die Deadline eng werden würde für einen wirklich fundierten Online-Kurs mit Start Anfang Dezember (Zeit).
  2. Ich hatte mich im Herbst für meine eigene Weiterentwicklung zu einem hochpreisigen Kurs angemeldet, für den ich dann kaum noch Zeit haben würde (Sachthemen).
  3. Ich war doch recht abgelenkt durch die Vorfreude auf das Wohnmobil und mit meinem Herzen eher beim Einrichten desselben als beim Einrichten eines Online-Kurses (Mindsetthemen).
  4. Das einzige, was es nicht gab, war ein äußerer Zwang, der die Planänderung nach sich gezogen hätte (Zwang).
  5. Wichtigster Grund war jedoch die Einsicht, dass es in Ordnung ist, den Plan „Onlinekurs Jahresplanung“ zu verschieben (Einsicht).

Diese Einsicht, dass man eine Planänderung vornehmen DARF, ist übrigens einer der Unterschiede zwischen Selbstmanagement und Achtsamem Selbstmanagement.

 

Planänderung

Planänderung

Und stattdessen?

Selbstverständlich freue ich mich auf meine persönliche Jahresplanung für 2021, die ich ab Mitte Dezember machen werde. Ein Projekt für 2021 wird nun der Online-Kurs „Jahresplanung“ sein…😉 !

Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Und nun, wo er fest eingeplant ist in meiner Planung das 4. Quartal 2021, wird Grund 1 schonmal nicht mehr zutreffen. Die Gründe 2, 3 und 4 sind leider nicht so planbar, aber mit der Erkenntnis aus Grund 5 wiederum entsprechend zu managen.

Bleibt mir nur für dieses Jahr der Verweis auf einen weiteren Blogartikel, in dem es über das Video zu dem Thema Timer Mindfulnessence für 2020 vorbereiten geht.

Und die Vorbereitungstruktur an sich unterscheidet nicht zwischen 2020 und 2021 – also viel Vergnügen beim Anschauen.

Wer Fragen oder Anmerkungen hat zum Thema Jahresplanung der schreibt einfach in den Kommentar, trägt sich unter Kontakte mit einer entsprechenden Notiz ein oder schaut auf der mindfulnessence-Facebookseite vorbei.

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