Durchhalten
Wenn die Rosarote Brille nur bedingt hilft
Ein Artikel über Durchhalten – das lässt oberflächliche Tipps aus der Fraktion „Rosarote Brille“ vermuten. O.k., je nach Zielgruppe helfen die sogar manchmal.
Wenn die Kids auf der Rückbank quengeln „Wann sind wir denn daaaa?!“ ist ein Appell an Achtsames Selbstmanagement sicherlich nicht zielführend. Da helfen eher Lieder oder kleine Spielchen:
Wir fuhren einmal mit den Kindern nach Südfrankreich. Knapp 1.000 km mit dem Auto. Die beiden waren schon so alt, dass sie Zahlen lesen konnten, und ich hatte 10 kleine Überraschungen eingepackt. Die Aufgabe war nun, dass die Kinder durch Blick auf den Tacho „überwachen“ sollten, wenn wieder 100 Kilometer geschafft waren. Denn dann gab es das nächste kleine Geschenk.
Aber ich schreibe ja hier keinen Erziehungsratgeber, und du bist ja auch schon groß!
Und da ist es an so manchem Morgen, wenn du schon weißt, dass das ein Sch…-Tag wird, gar nicht so einfach, etwas in die Rubrik „Ich freue mich auf“ in die Achtsame Tagesplanung zu schreiben.
Durchhalten
Wie du auch an düsteren Tagen weitermachst
Ich habe heute meine Mutter beerdigt. Dieser Blogartikel hilft mir, sie gehen zu lassen. Und er soll dir helfen mit der Antwort auf eine Frage, die mir sehr oft gestellt wird:
„Irene, was schreibe ich denn in die Achtsame Tagesplanung an Tagen, an denen es nun wirklich keinen Grund zur Freude gibt?!“
Für mich war heute ein solcher Tag. Doch es stimmt nicht, dass es trotz aller Traurigkeit GAR NICHTS gibt, auf das und über das man sich freuen kann. Man muss nur ein bisschen länger danach suchen.
Ich schrieb heute Morgen: „Ich freue ich auf das Wiedersehen mit den Kindern und auf die Gelegenheit, mich von Mama zu verabschieden. Und ich freue mich auf den Moment, wo wir wieder zurück in Sinsheim sein werden.“
Meine Mutter lebte in Erlangen, und meine Kinder würden aus München kommen. Und die hatte ich wegen der Pandemie auch ewig nicht gesehen. Das war der schöne Moment, auf den ich mich freuen durfte.
Und das Heilsame an allem Unheil ist, dass es nicht ewig dauert. Und so freute ich mich auf den Moment, wenn ich wieder zurück in Sinsheim sein würde.
Bevor wir losfuhren, war noch ein wenig Zeit. Die nutzte ich für eine Yogasequenz, die zwar kurz, aber sehr erdend ist. Und schon hatte ich etwas, über das ich mich freue: Dass ich die kurze Yogasequenz noch gemacht habe. Und etwas, wofür ich dankbar bin: Für die wunderbar erdende Wirkung dieser Yogapraxis.
Und wenn es bei dir an solchen Tagen kein Yoga ist, dann ist es eben ein heißer Tee, ein kurzer Spaziergang oder sonst eine Kleinigkeit, die dir guttut und die du bewusst würdigst.
Durchhalten
Kein Leid vor der Zeit
Du kennst das sicher auch: Da steht ein bestimmtes Ereignis an, und du machst dich bereits Tage oder sogar Wochen vorher verrückt. Und genau DAS macht das Durchhalten gleich nochmal schwerer.
Die meisten Menschen haben so etwas bei Prüfungen. Andere ganz klassische Situationen sind das Halten von Vorträgen, Videoauftritte oder generell wichtige Termine, in denen ich mich „beweisen“ muss.
Eine gewisse Nervosität ist hier ganz normal. Allerdings wird sie sehr oft dadurch gesteigert, dass wir schon lange Zeit vorher über das Ereignis grübeln. Wir stellen uns selbst ein Bein, denn wir sorgen quasi selbst dafür, dass wir viel länger durchhalten müssen, als es eigentlich nötig wäre. Blöd, nicht wahr?
Der wunderschöne Satz „Kein Leid vor der Zeit“ sollte daher in dein Repertoire des Achtsamen Selbstmanagements aufgenommen werden. Wenn ich mich dabei erwische, dass ich – meist abends im Bett – ein bevorstehendes Ereignis wieder und wieder durchkaue, dann hilft mir ein kleines Ritual: Ich kuschele mich in meine Lieblingspose in die Kissen, atme lange aus und sage mir „Du darfst das für die nächsten paar Stunden loslassen.“
Probiere das mal aus, vielleicht hilft es ja auch dir!
Durchhalten
Ohne Licht kein Schatten
Die Nacht ist herum, die Sonne geht auf. In „Durchhalten“ steckt es ja schon, das Wort „DURCH“. Durchhalten ist nicht statisch; da ist etwas in Bewegung.
Das begegnete uns oben bei der Frage, auf was du dich an einem solchen Tag freuen sollst. Freue dich darauf, dass es irgendwann vorbei sein wird! Alles! Nur dauert es manchmal vielleicht ein wenig länger.
Und – wie ebenfalls schon erwähnt – es findet sich immer irgendeine Kleinigkeit, über die du dich trotzdem freuen kannst. Bestimmt! Du musst nur vielleicht länger danach suchen.
Dieses Bewusstsein, dass es vorbei sein wird und diese Freude an kleinen schönen Dingen, die wir an einem dunklen Tag trotzdem bemerken, ist ein wundervolles Ergebnis aus dem angewandten Achtsamen Selbstmanagement.
Und dann geht es dir wie mir jetzt gerade: Durch das Schreiben des Artikels, der völlig ungeplant war, habe ich mir geholfen und vielleicht auch dir. Und weißt du, was ich gleich in meine Achtsame Tagesplanung schreiben werde?
Genau: Ich freue mich, dass ich so spontan den Blogartikel geschrieben habe.
Und: Ich bin dankbar, dass ich auch anderen Menschen zeigen kann, wie sie durch Achtsames Selbstmanagement durchhalten.
Du willst lernen, wie du durch mindfulnessence an trüben Tagen nicht nur durchhältst, sondern deine Dinge sogar noch gelassen und erfolgreich geregelt kriegst?
Schreibe mir einfach ein Mail – und dann reden wir drüber!
Oder – wenn du auf Facebook bist – sieh dich gerne auf meiner Facebookseite um. Dort erreichst du mich schnell und direkt.
Hallo Irene .
Habe gerade, mehr durch Zufall deinen Artikel gelesen. Sehr interessant. Da auch ich mit viel „Ballast“ unterwegs bin und ich abends ganz schlecht abschalten kann, werde ich deinen Vorschlag heute Abend mal beherzigen.
Liebe Grüße Renate
Liebe Renate,
wie schön, von dir zu lesen!
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg beim Ausprobieren – und wenn du magst, dann reden wir einfach mal drüber.
So ein Schwätzchen hätte doch was, wir haben uns sicher ganz viel zu erzählen nach all der Zeit!
Liebe Grüße Irene