Die 4 me-Typen
Welcher Selbstmanagement-Typ bist du?
Du erfährst es im Test!
Wer in aller Welt sind die 4 me-Typen? Irgendwelche zwielichtigen Gestalten, eine hippe Popband oder irgendwelche extravaganten Weltenbummler? Eher nicht, die 4 me-Typen sind ganz normale Menschen, Menschen wie du und ich. Und wir gleichen uns eben NICHT wie ein Ei dem anderen!
Denn jeder von uns ist ein bestimmter me-Typ: Welcher genau, unterscheidet sich anhand von 4 Zahlen. Die 4 me-Typen teilen sich also auf in me1-Typ, me2-Typ, me3-Typ und me4-Typ. Das Gemeinsame hingegen ist das „me“, und das ist nichts anderes als die Abkürzung von mindfulnessence.
Die 4 me-Typen
Alles eine Frage der Kombination
Und weil mindfulnessence die Verbindung von Achtsamkeit & Organisation im Selbstmanagement ist, unterscheiden sich die 4 me-Typen in ihrer jeweiligen Ausprägung der Achtsamkeit in Relation zur Organisation:
Der me1-Typ hat eine hoch ausgeprägte Achtsamkeit bei niedrigem Organisationsvermögen.
Der me2-Typ hat beides, Achtsamkeit & Organisation hoch ausgeprägt.
Der me3-Typ ist das genaue Gegenteil, da beides hier niedrig ausgeprägt ist.
Und der m4-Typ besitzt einen hohen Organisationsgrad, bei relativ wenig Achtsamkeit.
Soweit die graue Theorie, lerne nun die 4 me-Typen anhand kleiner Geschichten kennen. Dazu habe ich einfach mal einen kleinen Ausflug in mein bisheriges Leben im Personalmanagement gemacht und festgestellt, dass ich allen 4 Typen bereits öfter begegnet bin.
Und bei jeder dieser Geschichten wirst du feststellen, dass die oft zitierte „Aufschieberitis“ oder auch Prokrastination eines nicht berücksichtigt: Die ganz individuelle Kombination von Achtsamkeit & Organisation.
Der me1-Typ
Hochachtsam bemerken sie das Chaos oftmals gar nicht
Das Bild passt eigentlich nicht zur folgenden Geschichte, aber es ist sooo typisch für einen me1-Typ – egal ob klein oder groß!
Nun also die erste Geschichte zu den 4 me-Typen. Sie handelt von einem meiner ehemaligen Chefs. Es gibt sie tatsächlich, diese wirklich guten Chefs! Bei ihnen ist es wie in einer guten Beziehung: Man kann mit den Macken des Anderen leben. So erging es mir mit dem CFO eines Unternehmens, an den ich als Personalleiterin direkt berichtete.
Er war irgendwie ein Sonnenschein, sehr warmherzig, und er erzählte gerne. Nun gut, manche Sachen warf er durcheinander, und die Sitzungen mit ihm dauerten immer länger, als sie geplant waren. Seine Assistentin verhinderte in Bezug auf sein „Organisationstalent“ das Schlimmste, doch dafür war er ein hoch achtsamer und sehr einfühlsamer Mensch.
Hier die Geschichte:
Es standen wieder einmal die jährlichen Berichte einer jeden Abteilung für das Qualitätsmanagement (QM) an. Ein ziemlich bürokratischer Kram, den ich immer gerne schnell hinter mich brachte. Und „schnell“ bedeutete in diesem Fall, den Bericht vorher NICHT mit meinem Chef abzusprechen… . Also schaute ich in meine QM-Unterlagen für den Bereich Human Resources aus dem letzten Jahr, aktualisierte sie und schickte den neuen Bericht direkt an die Leitung QM.
Kurz darauf war der wöchentliche Jour Fixe mit meinem Chef. Und natürlich sprach er mich auf den QM-Bericht an. „Den habe ich schon erledigt und direkt an QM geschickt“, war meine Antwort, und dabei lächelte ich wie ein Engel. Er lächelte auch: „Sie hatten keine Lust, das mit mir zu besprechen, stimmt’s?“ „Das stimmt“, erwiderte ich ganz offen. Und er honorierte meine Offenheit mit den Worten: „Ist o.k., aber nächstes Jahr stimmen Sie den Bericht wieder mit mir ab.“
Wenn er seine vielen Ideen, die er im Kopf hatte, am Ende dann doch nicht umsetzte, dann lag das daran, dass er die Organisation der Umsetzung so gar nicht im Griff hatte. Natürlich wurde das im Business durch seine Assistenz und uns Bereichsleiter, die an ihn berichteten, aufgefangen.
Aber im Privatleben, so ganz ohne Assistenz und Delegationsmöglichkeit ist der me1-Typ oftmals recht verloren, wenn es um die Umsetzung seiner Ideen geht. Hier gilt es, das Thema Organisation langsam und ganz spezifisch anzugehen – in kleinen und leichten Schritten – und die Ideen werden zu Ergebnissen!
Der me2-Typ
Hochachtsam und sehr gut organisiert
Die zweite Geschichte zu den 4 me-Typen spielt noch in der gleichen Firma. Als Bereichsleiterin hatte auch ich das Glück, eine Assistentin zu haben, die mir den Rücken freihielt.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass gerade AssistentInnen, die sowohl eine sehr hohe Achtsamkeit, als auch ein grandioses Organisationstalent besitzen – also klassische me2-Typen sind – mit Gold aufgewogen werden müssten!
Meine war so ein Schatz!
Hier die Geschichte:
Der zuvor schon erwähnte Chef spendierte mir ein super tolles und entsprechend teures Seminar mit den Worten: „Sie muss ich nicht auf ein Selbstbewusstseinstraining schicken, sondern eher dorthin, wo Sie lernen, mal runterzukommen.“ (Zu dem Zeitpunkt war das Thema Achtsamkeit noch nicht präsent in meinem Leben, aber dieses und die zwei Folgeseminare legten damals den Grundstein für das, was ich heute tue!)
Und so buchte mir meine Assistentin ein Shaolin-Seminar! Dieses Seminar wurde dementsprechend natürlich von einem waschechten Shaolinmönch und einem weiteren Trainer geleitet und fand in der Schweiz statt.
Ich bin „ein wenig kapriziös“, wenn es um die Auswahl des Zimmers in einem Hotel geht, und meine Assistentin – als me2-Typ(!) – wusste das natürlich.
Long story short: Ich weiß nicht, WIE sie es fertigbrachte, aber sie schaffte es, dass das letzte Zimmer mit Balkon NICHT an den Mönch ging, sondern an mich. Das erfuhr ich zufällig, als ich vor Ort an der Rezeption eincheckte.
Noch Jahre später gehörte es zu unseren geflügelten Worten, wenn sie wiedermal etwas eigentlich Unmögliches hinbekommen hatte, dass sie „den Mönch ausquartiert“ hatte.
Es scheint, dass die m2-Typen die „Stars“ unter den 4 me-Typen sind: Sie sind hochachtsam und im größten Chaos noch bestens organisiert. Somit haben sie die besten Voraussetzungen, ihre Ideen und Ziele auch erfolgreich umzusetzen.
Aufpassen sollten sie allerdings dann, wenn es darum geht, eine Idee oder ein Ziel vielleicht auch mal wieder loszulassen, wenn es möglicherweise nicht mehr passt. Es kann nämlich sein, dass es ein wenig dauert, bis sie das merken.
Der me3-Typ
Weder achtsam, noch gut organisiert
In der dritten Geschichte zu den 4 me-Typen gehen wir ein paar Jahre zurück. Ich war in einem anderen Unternehmen als Personalreferentin angestellt. Dieses Unternehmen hatte zu dem Zeitpunkt ein ziemlich „spaciges“ Zeiterfassungssystem, denn es wurde nur jede Viertelstunde gezählt: Stempelte man z.B. um 6:29h ein, so zählte die Zeit von 6:15h – 6:30h als gearbeitet, also 14 Minuten „+“.
Hier die Geschichte:
Vor dem Industrieunternehmen gab es einen riesengroßen Parkplatz, auf dem die Mitarbeiter parken konnten. Allerdings war es dann bis zum Eingang, wo sich auch die Zeiterfassungsuhr befand, schon eine Strecke zu laufen.
Ich bog morgens gerade in die Straße zum Parkplatz ab, als das Auto vor mir auf der Höhe des Eingangs plötzlich rechts ranfuhr, und der Kollege ausstieg, den Motor allerdings laufen ließ. Er rannte in das Gebäude, stempelte ein, rannte wieder heraus, setzte sich in sein Auto und fuhr gemütlich auf den Parkplatz.
Mich hatte er allerdings nicht bemerkt… .
Letzteres war also eine gewaltige Unachtsamkeit. Und wenn die schon auftaucht, wenn man „schräge“ Sachen macht, dann ist sie im Alltag wohl auch eher kaum bis gar nicht vorhanden.
Nun könnte man meinen, dass das doch „toll“ organisiert war, wie er sein Zeitkonto füllte, doch ich glaube, gute Organisation ist wesentlich mehr als reine Selbstoptimierung! (Letztendlich war das Arbeitszeitbetrug, doch ich holte nicht gleich die große Keule der Abmahnung raus, sondern redete zunächst mit dem Mitarbeiter. Und das zeigte bereits so viel Wirkung, dass ich es dabei beließ.)
So spielt es auch für me3-Typen eher eine untergeordnete Rolle, ob sie klare Ziele oder neue Ideen haben. Und wenn ja, so ist es Ihnen zumeist zu mühsam, zu überlegen, wie sie diese umsetzen.
Wenn die me2-Typen die „Stars“ waren, so sind die me3-Typen allerdings nicht per se die „Loser“. Manchmal trifft man sie in Form von fröhlich sorglosen Zeitgenossen, die plötzlich sehr offen und dankbar sind, wenn man ihnen zeigt, wie ein individuell auf sie abgestimmtes Planen und Umsetzen von Ideen und Zielen funktionieren kann.
Der me4-Typ
Top organisiert, aber wenig Achtsamkeit
Die letzte Geschichte zu den 4 me-Typen handelt von der Spezies Kollegen, die mich – egal in welchem Unternehmen – immer beeindruckt haben. Ich bin wahrhaftig kein schüchterner Mensch, aber sie schafften es oft, mir den Schneid abzukaufen. Und in meiner Rolle hatte ich IMMER mit ihnen zu tun!
Die Rede ist von den Lohn- und Gehaltsabrechnern. Während ich mich z.B. leidlich bemühte, die gefühlt 500 verschiedenen Arten von Praktikaverträgen auch nur halbwegs zu unterscheiden, hatten sie die natürlich alle präsent. Lohnsteuergesetze, Sozialversicherungsrecht und sämtliche Regularien rund um die Gehaltsabrechnung waren mir von jeher immer ein Graus!
Und ich wählte mit Bedacht nur solche Unternehmen, in denen die Lohn- und Gehaltsabrechnung vom Finanzbereich und nicht vom Personalbereich verantwortet wurde. Abrechnung war und ist einfach nicht mein Ding!
Hier die Geschichte:
So war es auch in einem Unternehmen, in dem ich als Personalleiterin arbeitete. Und ein typischer m4-Typ erwischte mich dann sogar selbst: Meine Eltern feierten ihre Diamantene Hochzeit – sie waren demnach also bereits 60 Jahre verheiratet. In unserer Firma gab es die Regelung, dass man für besondere Anlässe im Familienkreis einen Tag Sonderurlaub kriegt. So auch für den Goldene Hochzeit (50 Jahre verheiratet) der Eltern.
Nun waren meine ja nochmal 10 Jahre länger verheiratet, und ich füllte einen entsprechenden Urlaubsantrag aus. Schön ordentlich mit Kopie der Heiratsurkunde meiner Eltern (als me2-Typ weiß ich, was me4-Typen brauchen).
Ein paar Tage später rief mich mein Chef, der Geschäftsführer, zu sich und sprach mich auf den Urlaubstag an. Frau XY (die Abrechnerin) sei damit zu ihm gekommen. In den Firmenrichtlinien stünde nichts von Diamantener Hochzeit, sondern nur von Goldener Hochzeit, und deswegen müsste ich einen ganz normalen Urlaubstag nehmen!
Ihm war das selbst peinlich, und ich war fassungslos: Es ging mir nicht um den Tag Sonderurlaub! Was mich so aufbrachte, war die Unachtsamkeit, dass sie damit nicht zuerst zu mir, sondern direkt zu meinem Chef ging. Und was mich ebenfalls ratlos zurückließ, war dieser Mangel an Flexibilität. Hauptsache, die Vorschriften wurden eingehalten.
Natürlich tue ich ihr Unrecht, denn es ist für einen Menschen mit hochgradig ausgeprägtem Organisationssinn völlig selbstverständlich, dass Regeln einzuhalten sind. Und als Gehaltsbuchhalterin braucht sie ein solches mindset definitiv!! Fehlt jedoch die Achtsamkeit, so fehlt auch die Fähigkeit, mal eine andere Perspektive einzunehmen – trotz Vorschriften. Und dann geht ein hoher Organisationsgrad sehr schnell in Pedanterie über.
Menschen, mit der Nr. 4 der 4 me-Typen, tun sich daher oftmals schwer, flexibel über Ideen und/oder Ziele nachzudenken. Wenn sie diese jedoch haben, fällt ihnen die Umsetzung leicht, da sie sehr gut organisiert sind.
Die 4 me-Typen
Welcher Typ bist du? Mach den Test!
Soweit die Reise zu verschiedenen Stationen in meiner Vergangenheit, in der mir die unterschiedlichen 4 me-Typen begegnet sind. Die Beschreibung war mir wichtig, denn sie ergänzt nochmal die ausführliche Beschreibung in dem Selbstmanagement-Test.
Wenn du es nicht ohnehin schon getan hast, kannst du dir den Selbstmanagement-Test für 0,-€ hier herunterladen. Mach den Test, schau, welcher der 4 me-Typen DU denn bist und nutze die Umsetzungs-Tipps im Test für DEIN Selbstmanagement.
Du hast darüber hinaus noch Fragen zu den 4 me-Typen?
Trage dich gerne hier mit einer entsprechenden Notiz ein; ich melde mich zeitnah bei dir. Dann schauen wir, wo wir bei der Arbeit an deinem Achtsamen Selbstmanagement, an deiner mindfulnessence ansetzen können. Damit auch du Ihre deine (endlich!) umsetzt.
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Ein sehr interessanter Artikel, besonders anschaulich durch die kleinen Geschichten.
Ganz herzlichen Dank – das freut mich!