Persönlichkeitsentwicklung

ist nichts für Feiglinge

Persönlichkeitsentwicklung hat sich gemausert.

Früher geschah der Austausch mit einem Coach oder Psychotherapeuten noch eher diskret. Wer sich „auf die Couch legte“, galt damals noch häufig als schwach oder irgendwie komisch.

„Mit dem oder der stimmte wohl etwas nicht?!“

Zum Glück wird das Thema Mentale Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung heute wesentlich entspannter behandelt.

Fast schon zu entspannt, wenn ich mir die „Schwarzen Schafe“ im Coaching-Business da draußen so anschaue… .

Als Diplom-Psychologin mit jahrelanger Management-Erfahrung bin ich froh, dass ich meine Kunden mit psychologischer Professionalität, organisatorischer Erfahrung und herzlicher Empathie begleiten darf.

Und wie oft sehe ich sie dennoch kämpfen:

  • Wenn sie an den Punkt kommen, wo sie erkennen, dass ihr Verzetteln und ihre Prokrastination NICHT unbedingt am falschen Zeitmanagement liegt, sondern sehr oft ein wunder Punkt in ihrer Biographie ist.
  • Wenn sie dann mit mir gemeinsam da reingehen, statt einfach stur weiter an der falschen Stelle zu suchen.

Das kostet nämlich richtig Mut!

Doch sie gehen da ja nicht alleine durch, sondern laufen mit mir gemeinsam durch diesen Prozess.

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Persönlichkeitsentwicklung – ein Prozess

Wie dieser Prozess aussieht, schauen wir uns jetzt einmal anhand der Geschichte von Mullah Nasruddin an.

Mullah Nasruddin, dessen Namen oft in verschiedenen Variationen auftaucht, war ein persischer Sufimeister.

Man kann ihn mit Till Eulenspiegel oder mit Baron Münchhausen vergleichen, und es ist nicht wirklich gesichert, ob es ihn überhaupt je gab.

Doch seine hintergründigen Geschichten regen immer wieder zum Nachdenken an. Hier gibt es mehr davon*.

Zunächst jedoch nun die Geschichte, um die es heute gehen soll:

 

Ein Polizist traf Mullah Nasruddin eines Nachts vor der Straßenlaterne bei seinem Haus an. Der Mullah kniete am Boden und suchte diesen nach irgendetwas ab.

„Was suchst du denn hier mitten in der Nacht?“ fragte ihn der Polizist.

„Ich habe meinen Hausschlüssel verloren und komme ohne ihn doch nicht in mein Haus“, rief Nasruddin aufgebracht.

Der Polizist wollte helfen und kniete sich ebenfalls auf den Boden. Und nun suchten sie beide akribisch den Bereich um die Straßenlaterne ab.

Aber sie konnten nichts finden.

Irgendwann fragte der Polizist argwöhnisch: „Weißt du denn sicher, dass du deinen Schlüssel genau hier unter der Laterne verloren hast?“

„Nein, nein“ antwortete Nasruddin, „eigentlich habe ich ihn dort hinten bei den Sträuchern verloren.“

“Ja, aber warum suchst du den Schlüssel dann hier?“, entgegnete der Polizist fassungslos?

Der Mullah schaute ihn keck an: “Weil es hier heller ist.”

 

Ganz schön blöd, magst du jetzt denken.

Aber das kommt öfter vor, als man annimmt.

Die dunklen Stellen machen nämlich oft Angst, und deshalb ist Persönlichkeitsentwicklung auch nichts für Feiglinge.

Wie schaffst du es also, mutig auch mal an den dunklen Stellen zu suchen?

Dazu gehen wir noch einmal in die Geschichte und verknüpfen sie mit dem Coaching-Beispiel meiner Kundin Monika. (Der Name ist geändert und alle Details, die irgendwelche Rückschlüsse auf die Person zuließen, sind verfremdet).

 

persönlichkeitsentwicklung-schritt 1

Schritt 1: Persönlichkeitsentwicklung

Erkenne, dass dir etwas fehlt

Bei Nasruddin war es die bittere Notwendigkeit, dass er nach dem Schlüssel suchte – denn ohne ihn kommt er nicht in sein Haus.

Metaphorisch läßt sich dies auch so interpretieren, dass er den Schlüssel zu seinem Innersten verloren hat und sich nun außerhalb seiner selbst befindet.

Auch Monika hatte den Schlüssel zu ihrem Inneren verloren und bereits erkannt, dass ihr etwas fehlt.

Als Geschäftsführende Gesellschafterin einer Wirtschaftsprüfungs-Kanzlei im tiefsten Bayern, die sie mit ihren drei Brüdern gemeinsam führt, ist sie für die Organisation des Familien-Unternehmens verantwortlich.

Sie hatte BWL mit Schwerpunkt Steuerrecht studiert und liebt den Umgang mit Zahlen. Jede noch so kniffelige steuerrechtliche Fragestellung war für sie eine Herausforderung, bei deren Lösung sie sich jedesmal in einem tiefen Flow wiederfand.

Doch sie kam kaum dazu, solch spannende Fachfragen zu lösen – das erledigten ihre Brüder, die zudem auch einen regen Kontakt zu allen wichtigen Mandanten pflegten.

Sie hingegen ertrank in administrativem Kram, war kurz vorm Burn-Out und kam zu mir, „um sich besser zu organisieren“. So blieb ihr vielleicht dann endlich mehr Zeit für spannende Steuerthemen.

 

persönlichkeitsentwicklung - schritt 2

Schritt 2: Persönlichkeitsentwicklung

Suche an der richtigen Stelle, auch wenn es dort dunkel ist

Der Mullah Nasruddin war also mit Eifer dabei, den Schlüssel zu suchen und auch er bekam Unterstützung von außen.

Zunächst ging der Polizist auf sein Such-Schema ein. Doch da er persönlich nicht die Not hatte, etwas verloren zu haben, konnte er die Szene mit dem nötigen Abstand betrachten.

Er stellte die Frage nach der „richtigen Stelle“ und erfuhr, dass der Schlüssel dort gar nicht lag.

Hier unterscheidet sich die Geschichte von dem Beispiel meiner Kundin, denn ihr war zunächst nicht bewusst, dass sie an der falschen Stelle suchte.

Behutsam führte ich sie „dort hinten an die Sträucher“, dorthin, wo es dunkler war.

Sie erkannte, dass ihr Ausgebrannt-Sein gar nichts mit „falscher Organisation“ zu tun hatte.

Wären wir „unter der Laterne geblieben“, hätte sie zwar ihr Selbstmanagement weiter optimiert, doch die fehlende Anerkennung als Steuerberaterin hätte immer noch an ihr genagt.

Gemeinsam mit mir ging sie nun daran, weiter an den „dunklen Stellen“ zu suchen und erkannte recht bald, dass sie selbst es zugelassen hatte, sich von ihren Brüdern in eine Art Assistenz-Position drängen zu lassen, die sie als minderwertig empfand.

 

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Schritt 3: Persönlichkeitsentwicklung

Mutig „den Schlüssel finden“ und umsetzen

Ob Mullah Nasruddin den Schlüssel je fand, wissen wir nicht.

Monika fand ihn!

Sie lernte, dass das, was sie zum erfolgreichen Wachstum des Familienunternehmens beitrug, den gleichen Stellenwert hat, wie das, was ihre Brüder machten.

Und ihre Brüder waren ziemlich irritiert, dass sie nicht mehr „wie früher funktionierte“.

Sie entwickelte daraus das Selbstbewusstsein, die Organisation des Unternehmens neu aufzustellen und viele Themen zu delegieren. Dadurch hatte sie endlich Zeit für spannende Fachfragen.

Und ihre Brüder fanden „das alles ziemlich überflüssig“ und maulten über die Personalkosten für die neu eingestellte Assistenz.

Sie erkannte, dass sie dadurch, dass sie sich in Form des Coachings Hilfe geholt hatte, eine unglaubliche Entwicklung erlebte. Sie war so viel mehr sie selbst geworden, dass sie diesen Schlüssel zu ihrem Inneren auf keinen Fall mehr verlieren wollte – und buchte gleich ein Folgecoaching.

Und ihre Brüder hatten nun die scheinbare „Wurzel des Übels“ entdeckt und bezeichneten unsere Sitzungen geringschätzig als „Tupperparty“… .

Doch Monika lächelte still in sich hinein.

 

persönlichkeitsentwicklung - schritt 4

Schritt 4: Persönlichkeitsentwicklung

Du musst gleich zweimal mutig sein

Persönlichkeitsentwicklung braucht also wirklich Mut.

Du hast es geschafft, die „dunklen Stellen anzuschauen“, gratuliere!

Doch dann kämpfst du den zweiten Kampf:

Du selbst hast dich entsprechend weiterentwickelt, aber so manch eine Person aus deinem Umfeld kommt damit nun überhaupt nicht mehr klar.

So war Monika aus ihrer alten Rolle ausgebrochen: Sie war nicht mehr diejenige, die sich still im Hintergrund darum kümmert, dass alles Organisatorische im Unternehmen reibungslos läuft.

Das brachte natürlich das gesamte Gefüge zum Knirschen.

Denn wir alle leben ja nicht alleine auf dieser Welt, sondern sind eingebunden in ein Umfeld, das je nach eigener Offenheit für Persönlichkeitsentwicklung, die Veränderung aushält oder eben nicht.

Du brauchst also wieder Mut, um dann auch „dein Ding durchzuziehen“ – natürlich nicht ohne Rücksicht auf Verluste, aber mit einem Selbstbewusstsein, das deinem Umfeld klar signalisiert, dass sich etwas geändert hat.

Die Erfahrung zeigt, dass meinen Kundinnen das sehr gut gelingt, denn das Glück über die eigene Entwicklung gibt unglaubliche Kraft.

Und außerdem sind sie ja nicht allein, sondern wir machen das zusammen.

Was ist mit deinem Mut?

Du hast dich hier gerade wiedererkannt?

Dann schicke ich dir hier meinen absoluten Lieblingssatz zum Thema MUT:

„Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern, dass etwas wichtiger ist als die Angst!“

Was ist dir wichtiger, als die Angst?

Erzähle es mir gerne!


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