“Lockerung“

Von der Sehnsucht nach Altem und Neuem

und deren Integration in den Alltag

„Lockerung“ – ein Begriff, der diese Woche sehr virulent war! Eigentlich stand für diesen Samstag ein ganz anderer Artikel in meinem Redaktionsplan, aber das Erlösende an Plänen ist, dass man sie zur Not auch ändern kann.

Viel zu spannend waren die Beobachtungen in den letzten Tagen: In den Medien, aber auch bei einem selbst. Grund genug, mit dir heute über das Thema „Lockerung“ sowie die Sehnsucht nach Altem und Neuem und deren Integration in den Alltag zu sprechen.

 

Ostern als Deadline

Die Deadline der „Lockerung“

Dieses Ostern war auch deshalb schon anders

Wer von uns hatte sie nicht im Kopf, die imaginäre Deadline “bis Ostern“? Sie war ja auch oft genug propagiert worden, als die drastischen, aber nun mal notwendigen Maßnahmen so massiv in unser aller Leben eingriffen.

Und ohne, dass die Begriffe „Lockerung“ und „Ostern“ tatsächlich explizit kommuniziert werden mussten, setzte sich die Verbindung der beiden Termini still und leise in unseren Köpfen fest.

Der Höhepunkt war dann das Osterfest selbst: Die Natur leistete der Psychologie gekonnt Schützenhilfe, indem sie uns eines der schönsten und sonnigsten Wochenenden des Jahres schenkte – doch so richtig nutzen konnten wir es nicht. Und das Bewusstsein, dass „alles so anders ist“ war äußerst präsent.

Traumwetter – doch leere Lokale

Vor allem die extrem betroffene Gastronomie tat mir persönlich unendlich leid. Ich bin nach wie vor voller Bewunderung für den Mut und Einfallsreichtum, den so mancher Wirt in diesen Zeiten entwickelt hat. Ebenso all die anderen kleinen Unternehmer und Selbstständigen, die diese Krise wirklich hart trifft.

Mit Sicherheit steht bei dem Einen oder Anderen hier eine resiliente Persönlichkeit Pate, die – um das entsprechende Selbstmanagement ergänzt – die beste Voraussetzung ist, um relativ gelassen durch die Krise zu gehen und sich ihr anzupassen, weil es eine Art „persönlichen Fahrplan“ gibt.

Wie auch du auf der Basis von Persönlichkeit & Selbstmanagement einen solchen „persönlichen Fahrplan“ für dich entwickelst, erfährst du in digitalen mindfulnessence-meetings mit mir. Mehr dazu weiter unten…

Doch zurück zu unserer

 

Deadline "Lockerung" Altes

Deadline der „Lockerung“

und der Sehnsucht nach Altem

Ostern war dann vorbei. Der Gedanke an „Lockerung“ wird drängender. Denn mittlerweile sind bereits 4 Wochen herum, die wir in dieser „neuen Situation“ verbracht haben.

Und auch hier trickst die Psychologie, denn schon ist das Neue gar nicht mehr so neu – wir gewöhnen uns sogar ein bißchen. Und diese besonderen 4 Wochen haben auch bereits schon ein Stück Geschichte in das Lebensbuch eines jeden Einzelnen von uns geschrieben.

Ich selbst fand kurz vor Ostern auf Facebook diesen Text und kopierte ihn genau aus diesem Grund ganz bewusst in mein privates Profil:

Nur damit ich es NIEMALS vergesse….

Der Benzinpreis betrug 1,18 €.

Schule geschlossen – der Unterricht findet zuhause statt.

Abgesagte Prüfungen.

Distanzmaßnahmen sind obligatorisch und funktionieren sogar.

Klebestreifen auf Böden in Lebensmittelgeschäften und anderen Einrichtungen, um den Abstand zwischen den Kunden (2 m) zu halten.

Begrenzte Anzahl von Personen innerhalb der Geschäfte, sowie Anstehen vor den Ladentüren.

Nicht unbedingt notwendige Geschäfte, die geschlossen sein müssen.

McDonalds und Co. geschlossen!

Parks, Wanderwege, ganze Städte geschlossen.

Ganze Sportsaisonen gestrichen.

Konzerte, Touren, Festivals, Unterhaltungsveranstaltungen – abgesagt.

Hochzeiten, Familienfeiern, Feiertagsversammlungen – gestrichen.

Beerdigungen – nur 10 Personen, keine Umarmungen erlaubt.

Keine Gottesdienste, die Kirchen sind “geschlossen”.

Keine Versammlungen von 50 Personen oder mehr, dann 20 oder mehr, jetzt 2 oder mehr.

Kein direkter Kontakt mit jemandem außerhalb des eigenen Hausstands.

Kinderspielplätze sind geschlossen.

Wir haben Mangel an Masken, Kitteln und Handschuhen für unsere Helden an der Front.

Dann der Mangel an Beatmungsgeräten für Schwerkranke.

Panikkäufe setzen ein, und es gibt kein Toilettenpapier, keine Desinfektionsmittel, kein Mehl, keine Nudeln und keine Hefe.

Destillen, Brennereien und andere Unternehmen stellen ihre Produktionslinien um, um bei Herstellung von Visieren, Masken, Handdesinfektionsmitteln und PSA zu unterstützen.

Die Regierung schließt die Grenze für alle nicht unbedingt notwendigen Reisen.

Für Verstöße gegen die Regeln werden Geldstrafen verhängt.

Stadien und andere Freizeiteinrichtungen sind geschlossen. Einige werden umgebaut zum Behelfskrankenhaus für den möglichen Überlauf von Covid-19-Patienten, falls diese nicht mehr in Kliniken Platz finden.

Täglich Pressekonferenzen von Regierung und RKI. Tägliche Updates über neue Fälle, Todesfälle und Genesungen.

Anreize der Regierung, zu Hause zu bleiben, Milliarden Euro an Unterstützung für Selbständige, Unternehmen, Arbeitnehmer etc.

Alles beschlossen OHNE das übliche Parteigeplänkel oder Unstimmigkeiten.

Ein gut funktionierende Regierung, die bei einigen negativen Punkten, doch überwiegend einen guten Job macht.

Kaum jemand ist auf den Straßen unterwegs.

Menschen, die draußen Masken und Handschuhe tragen, wie man es sonst nur aus Asien kennt.

Die wichtigsten Mitarbeiter im Dienst haben Angst, zur Arbeit zu gehen.

Medizinisches Personal hat Angst davor, nach Hause zu seinen Familien zu gehen.

Es handelt sich um die neue Covid-19-Pandemie, die im Februar 2020 ausgerufen wurde.

Warum ich das alles schreibe ?

Eines Tages wird dieser Post in meinem Erinnerungspost in FB auftauchen.

Und so wird er mir eine jährliche Erinnerung daran sein, dass das Leben kostbar ist und dass man die Dinge, die man liebt, nicht als selbstverständlich betrachtet.

So oder ähnlich werden wir uns eines Tages erinnern. Wenn die Corona-Krise zum „Alten“ gehört. Wir integrieren dieses tägliche Leben – mag es zunächst noch so fremd erscheinen, in unsere Lebensplanung.

Weil es mich interessierte, habe ich mir z.B. jeden Tag in meiner Achtsamen Tagesplanung notiert, ob ich den ganzen Tag zu Hause war. Irgendwann werde ich erstaunt feststellen, wie leicht es trotzdem fiel, die Kontaktverbote einzuhalten und wirklich nur zum Einkaufen das Haus zu verlassen.

Achte einmal drauf – wie hat die Corona-Krise dein Selbstmanagement beeinflusst und verändert, ohne dass du es bewusst bemerkst?

 

Deadline "Lockerung" Neues

Deadline der „Lockerung“

und die Sehnsucht nach Neuem

Und dann war sie da – die Sitzung der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten am vergangenen Mittwoch.

Die Sehnsucht nach Neuem bei vielen Menschen bestand still und leise darin, endlich das Frühere, Gewohnte wieder erleben zu dürfen. Endlich wieder in die Cafés und Restaurants; in die Parks und zu den Fußballspielen! Endlich wieder die Verwandten besuchen oder in den Urlaub fliegen! Alles Alte, so Vertraute endlich wieder zu haben und es dann bewusst als „neu“ zu erleben!

Einige Wenige machten Ihrem Unmut vor und auch nach der Regierungssitzung mit Sprüchen wie „es reicht!“ Luft. Sie beriefen sich auf diverse diffuse Verschwörungstheorien, um Ihrer Ungeduld und Wut (Phase 2 bei Veränderungen) ein Ventil zu geben.

Ein hilfloser Akt von vermeintlicher Selbstwirksamkeit angesichts des Gefühls lähmender Ohnmacht bei den Menschen, denen die nötige Resilienz fehlt, gelassen durch die Krise zu gehen.

Die meisten jedoch nahmen das Ergebnis der Regierungssitzung als das, was es war: Ein aufgehendes Licht am Horizont, das gemeinsam mit den ersten Regeln der „Lockerung“ wie ein Leuchtturm die Richtung zeigt, in die es nun Schritt für Schritt gehen wird.

Zwar fährt man immer noch zum Teil „auf Sicht“, aber der Leuchtturm sendet stetig sein Signal, das zuverlässig die Koordinaten des eingeschlagenen Kurses bestätigt.

 

KanBan Kids

Die erste “Lockerung“

Altes wird neu erlebt und Neues wird in den Alltag integriert

Die Sehnsucht nach Neuem ist also bereits ein wenig gestillt, wenn auch vielleicht anders als gedacht: Statt der „Lockerung“, die alles wieder wie früher erscheinen lässt, dämmert so langsam die Erkenntnis, dass nichts mehr so sein wird wie früher!

Ein Bekannter berichtete, wie er während des Lockdowns ganz bewusst Leseabende im Kerzenschein mit seinen Kindern plante. Und in den Sozialen Medien fand ich ein Bild von einem Vater, der für seine Kids ein klassisches Kanban-Board eingerichtet hatte, mit dem sie ihre Aufgaben viel freudvoller erledigten.

Welch wunderbare kleine Ideen! Warum sollte das vorbei sein, wenn wir wirklich wieder in die Cafés dürfen? Warum sollten all die kreativen Lösungen wieder eingestampft werden?

Und viele dieser Impulse werden bestimmt auch Einzug halten in die verschiedenen Zeitplanungen und Selbstmanagement-Tools, mit denen wir unseren Alltag (neu) organisieren.

 

Du hast dich auch durch die Krise verändert und willst dein Selbstmanagement nun ganz bewusst neu ausrichten?

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